ftd.de, Mi, 31.3.2004, 11:28
EU-Erweiterung beschert Billigfliegern Wachstumsschub
Von Peter Kleinort, Hamburg
Der Markt für Billigflieger ist weiterhin im Aufwind. Weitere Wachstumsimpulse erwarten Branchenexperten von der EU-Osterweiterung im Mai.
Marktanteile am innereuropäischen Flugverkehr nach Passagieren
Bis zum Jahr 2006 werden die Passagierzahlen der Billigfluganbieter voraussichtlich jährlich um 24 Prozent ansteigen. Für 2004 wird mit etwa 22 Millionen Passagieren gerechnet, einem Zuwachs von 39 Prozent gegenüber 2003. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Studie der Unternehmensberatung "Monitor Group", die am Mittwoch in München veröffentlicht wurde. Untersucht wurden unter anderem Kapazität, Routen und Passagierauslastung europäischer Billigflug-Gesellschaften.
"Low-Cost" bleibt demnach das am stärksten wachsende Segment im deutschen Flugmarkt im Vergleich zu klassischen Linienfluggesellschaften und Regionalfliegern. Die Studie rechnet in diesen Segmenten mit einem Wachstum von gut fünf Prozent gegenüber 2003.
Ryanair , Easyjet , Air Berlin, die zu Hapag-Lloyd gehörende HLX, Germanwings und die British-Airways-Tochter DBA teilen sich den deutschen Markt im Wesentlichen auf. "Die Entwicklung der Low-Cost-Märkte auf dem europäischen Festland wird mit der Öffnung nach Osteuropa weitere Impulse erhalten. Schon jetzt stehen Anbieter wie Bexx Air, Air Polonia, Whizz Air und Smart Air in den Startlöchern", sagte Heiko Schulz, Luftfahrt-Experte der Monitor Group bei der Präsentation in München.
Potenzial bei unerfahrenen Kunden
Das Wachstum werde weiterhin durch "neue Passagiere" getrieben, also Billigflieger-Kunden, die eine derartige Flugreise bislang noch nicht absolviert hätten. Das Kunden-Potenzial liegt hier bei gut 50 Prozent.
Langfristig rechnet die Monitor Group damit, dass sich nur vier bis fünf Anbieter im europäischen Markt behaupten werden. "Bis heute sind auf europäischer Ebene durch Akquisition oder Insolvenz unter anderem bereits die französische Aeris Express, die beiden britischen Anbieter Go Fly und Buzz Away und die schwedische Goodjet ausgeschieden. In Deutschland sind Low Fare Jet und Berlin Jet erst gar nicht gestartet", sagte Schulz.
Danach sollen im Jahr 2006 das City-Shuttle von Air Berlin 7,1, Ryanair 7, die DBA 6,1, Germanwings 3,9, Hapag-Lloyd-Express 3,3 und Easyjet 2,8 Millionen Passagiere transportieren. Gleichzeitig prognostizierte die Monitor Group laut «Capital», dass im laufenden Jahr trotz des Passagier-Wachstums jeder dritte der 75 Billigflieger in Europa aufgeben werde. Nur 50 aktive Airlines würden auf Grund des anhaltenden Preiskampfes übrig blieben.
Neue Studie zum LoCo-Wachstum
Re: Neue Studie zum LoCo-Wachstum
Komische Reihenfolge bei der Aufzählung.Martin hat geschrieben:ftd.de, Mi, 31.3.2004, 11:28
Ryanair , Easyjet , Air Berlin, die zu Hapag-Lloyd gehörende HLX, Germanwings und die British-Airways-Tochter DBA teilen sich den deutschen Markt im Wesentlichen auf.
DBA gehört schon lange nicht mehr zu British-Airways. Wurde doch im letzten Jahr an Herrn Wöhrl verkauft, oder???
Und easyJet hat bisher nur die Expansion ab Schönefeld und Dortmund angekündigt. Sie fliegen doch bisher nur ab München nach Stansted. Da befördert V BIRD aktuell schon mehr Passagiere.
Die Entwicklung bleibt aber spannend, da gebe ich dem Artikel Recht!